Das Pfarrhaus

Das sich an der Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts orientierende Sommerhaus liess ein im Baumwollgeschäft tätiger Johannes Huber um 1896 erstellen. Der symmetrische Aufbau mit breitem Mittelgang, die ansehnlichen Raumhöhen und der Portikus verleihen dem stattlichen 8-Zimmer-Haus den südländischen Einschlag. Nach längerem Leerstand ging die Liegenschaft schliesslich an die Fräulein Rudolfine und Amalie von Sprecher über, deren Erben es 1941 zum Preis von 61'500 Franken an die Evangelische Kirchgemeinde Maienfeld weitergaben. Um das Anwesen erwerben zu können, musste die Kirchgemeinde das Pfrundhaus neben der Amandus-Kirche an die Stadt veräussern. Trotz oder wegen seiner Grösse war das Haus in der Bardella nicht immer vom Gemeindepfarrer bewohnt. Mit der jüngsten Renovation ist die sehr gute Bausubstanz weitgehend erhalten geblieben.

Bericht Baukommission

An der Kirchgemeindeversammlung vom 3. Dezember 1996 wurde ein Projektierungskredit von Fr. 50'000.- für die Renovation und den Umbau des Pfarrhauses in der Bardella freigegeben. Die Kirchgemeindeversammlung vom 5. Mai 1998 bewilligte auf Grund der Ausbau- und Renovationspläne der Architektengemeinschaft Johannes Florin/Möhr und Partner, beide Maienfeld, einen Baukredit von Fr. 900'000.-. In der halbjährigen Bauzeit von Mitte November 1998 bis Mitte Juni 1999 wurden Heiz-, Elektro- und Sanitäranlagen, verschiedene Böden sowie das Dach erneuert. Durch Ausgraben konnte der Technikraum unter dem Sekretariat dazu gewonnen werden. Das Dach erhielt eine Wärmedämmung. Der darunterliegende, bisher schlecht nutzbare Raum, wurde durch eine Lukarne und verschiedene Dachflächenfenster zu einem wesentlichen Teil der Pfarrwohnung. Der lang gehegte Wunsch, von der Pfarrwohnung getrennte Amtsräume für das Pfarramt sowie ein Sekretariat zu erhalten, konnte im Erdgeschoss erfüllt werden. Mit einem grosszügigen Sekretariatsraum, einem Sitzungszimmer und dem Studierzimmer für den Pfarrer können die Bedürfnisse der stets wachsenden Kirchgemeinde auf lange Zeit befriedigt werden. Das ebenso im Erdgeschoss realisierte Gästezimmer mit WC und Dusche erlaubt es, Gäste der Kirchgemeinde oder des Pfarramtes ohne Störung der Pfarrfamilie unterzubringen. Zusammen mit den Umgebungsarbeiten beliefen sich die Baukosten auf rund Fr. 870'000.-.